Erinnerung ans Kriegsende
Aktuelles
Vorssitzender H.-J. Thelen begrüßte
W. Petersson zu dessen Vortrag.
Fotos (2):
M. Maiworm
Rückblick auf eine dunkle Zeit
W. Petersson berichtete über die letzten Kriegsjahre in Weilerswist
03. September 2025
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(MM) Ein dunkles Kapitel der deutschen und zugleich auch der örtlichen Geschichte war Thema beim Stammtisch der Senioren-Union Weilerswist im September. Vorstandsmitglied Wolfgang Petersson führte mit einem Lichtbildervortrag zurück in die Schlussphase des 2. Weltkriegs im Zeitraum 1943 bis 1945. In diesen Jahren musste auch die Zivilbevölkerung des ländlichen Raumes mehr und mehr das Grauen des Krieges erleiden.
Petersson, der auch Geschäftsführer des Weilerswister Geschichts- und Heimatvereins ist, stellte mit seinem Vortrag eine umfangreiche Studie zum Leben in Weilerswist in den Jahren 1930 bis 1950 vor. Diese hat der Geschichtsverein auf der Grundlage aufwendiger Recherchen in Archiven der Gemeinde Weilerswist, des Kreises Euskirchen sowie in privaten Nachlässen (insbesondere Feldpostbriefen) erarbeitet. Die Studie wurde in drei Bänden publiziert; aus Band drei trug Petersson vor.
Mit beklemmenden Fotos, Tonaufnahmen und Zitaten aus dem Tagebuch eines Zeitzeugen aus Lommersum ließ der Referent die Ereignisse der letzten Kriegsjahre Revue passieren. Nach der berüchtigten, unsäglichen Rede des NS-Propagandaministers Goebbels am 16. Februar 1942 im Berliner Sportpalast, in der dieser den "totalen Krieg" ausrief, eskalierte das Kriegsgeschehen. Die Menschen in Weilerswist mussten eine steigende Zahl von Bombenangriffen auf Köln beobachten; sie sahen abgeschossene alliierte Bomber über unserer Region abstürzen. Ab 1944 griffen alliierte Jagdbomber zunehmend auch kleinere Ziele auf dem Land an.
Auch in Weilerswist - wie in vielen anderen ländlichen Regionen - trafen in steigender Zahl "ausgebombte" Menschen aus Köln und anderen Ballungszentren ein. Zudem kam es zu immer stärkeren Truppenbewegungen mit Panzern und schwerem Kriegsgerät. Die Menschen in Weilerswist dachten nun ihrerseits an Flucht oder verkrochen sich in den Kellern ihrer Häuser. Am 4. März 1945 nahmen dann alliierte Truppen Weilerswist ein - der Krieg war damit für die Weilerswister faktisch beendet.
Bei manchen der rund 40 Besucherinnen und Besuchern des SU-Stammtischs rief der Vortrag von Wolfgang Petersson eigene Erinnerungen wach. Sie berichteten von Eindrücken und Erlebnissen, die sie als Kinder oder Heranwachsende während der letzten Kriegsjahre hatten. Alle Teilnehmer stimmten darin überein: Nie wieder Krieg, nie wieder Diktatur in Deutschland!